
ABGASSKANDAL
Im Abgasskandal vertritt Rechtsanwalt Dr. iur. Sebastian Sonnenberg Ihre Interessen.
Der Abgasskandal beschäftigt seit 2015 Politik, Presse und Justiz. Jahrelange Abgasmanipulationen diverser Automobilhersteller werfen eine Vielzahl juristischer Fragen auf.
VW-Abgasskandal
Begonnen hat der Abgasskandal in Deutschland im Jahr 2015 mit dem Bekanntwerden der Abgasmanipulationen durch die Volkswagen AG rund um den Dieselmotor EA 189. Bei den betroffenen Fahrzeugen ist die Motorsteuerung bewusst so programmiert, dass der Wagen erkennt, ob er sich im realen Fahrbetrieb („Modus 0“) oder auf einem technischen Prüfstand („Modus 1“) befindet und je nach Fahrsituation in unterschiedliche Abgasreinigungsmodi wechseln kann. Befindet sich das Fahrzeug bei der Messung der Schadstoffemissionen auf einem Prüfstand, schaltet es in den „Modus 1“, in dem eine höhere Abgasrückführungsrate erzielt wird und folglich weniger Stickoxide abgegeben werden, als im „Echtbetrieb“, bei welchem die Abgasrückführungsrate geringer ist.
Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofes: Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung
Der Bundesgerichtshof bewertete diese Abgasmanipulationen der Volkswagen AG als vorsätzliche sittenwidrige Schädigung gemäß § 826 BGB und verurteilte die Volkswagen AG mit seinem Grundsatzurteil vom 25.05.2020 (VI ZR 252/19) zu Schadensersatz. Es stehe wertungsmäßig einer unmittelbaren arglistigen Täuschung der Fahrzeugkäufer gleich, wenn ein Fahrzeughersteller im Rahmen einer von ihm bei der Motorenentwicklung getroffenen strategischen Entscheidung, die Typgenehmigungen der Fahrzeuge durch arglistige Täuschung des Kraftfahrt-Bundesamts zu erschleichen und die derart bemakelten Fahrzeuge alsdann in Verkehr zu bringen, die Arglosigkeit und das Vertrauen der Fahrzeugkäufer gezielt ausnutzt.
ABGASSKANDAL WEITET SICH AUF DIVERSE HERSTELLER AUS: VW, AUDI, PORSCHE, SEAT, SKODA, BMW, OPEL, MERCEDES
Beschränkte sich der Abgasskandal anfänglich noch auf Volkswagen, wurde schnell klar, dass auch weitere Fahrzeughersteller im Verdacht von Abgasmanipulationen stehen. Betroffen sind neben VW die Hersteller Audi, Porsche, Seat, Skoda, Mercedes, BMW und Opel.
Von verpflichtenden Rückrufen des Kraftfahrtbundesamtes sind unter anderem folgende Modelle betroffen:
VW | Audi | Porsche | Seat | Skoda | Mercedes | BMW | Opel |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Golf | A1 | Macan | Ibiza | Fabia | C-Klasse | M550d | Insignia |
Passat | A3 | Cayenne | Leon | Octavia | E-Klasse | 750d | Cascada |
Polo | A4 | Panamera | Toledo | Superb | G-Klasse | Zafira | |
Beetle | A5 | Exeo | Rapid | M-Klasse | |||
Jetta | A6 | Altea | Roomster | S-Klasse | |||
Touran | A7 | Alhambra | Yeti | V-Klasse | |||
Sharan | A8 | Vito | |||||
Tiguan | Q3 | Sprinter | |||||
Scirocco | Q5 | GLK | |||||
Caddy | Q7 | GLE | |||||
Crafter | TT | GLS | |||||
Amarok | GLC | ||||||
Eos | CLS | ||||||
T5 | SLK | ||||||
CC | SLC | ||||||
Touareg |
VW | Audi | Porsche | Seat |
---|---|---|---|
Golf | A1 | Macan | Ibiza |
Passat | A3 | Cayenne | Leon |
Polo | A4 | Panamera | Toledo |
Beetle | A5 | Exeo | |
Jetta | A6 | Altea | |
Touran | A7 | Alhambra | |
Sharan | A8 | ||
Tiguan | Q3 | ||
Scirocco | Q5 | ||
Caddy | Q7 | ||
Crafter | TT | ||
Amarok | |||
Eos | |||
T5 | |||
CC | |||
Touareg |
Skoda | Mercedes | BMW | Opel |
---|---|---|---|
Fabia | C-Klasse | M5550d | Insignia |
Octavia | E-Klasse | 750d | Cascada |
Superb | G-Klasse | Zafira | |
Rapid | M-Klasse | ||
Roomster | S-Klasse | ||
Yeti | V-Klasse | ||
Vito | |||
Sprinter | |||
GLK | |||
GLE | |||
GLS | |||
GLC | |||
CLS | |||
SLK | |||
SLC | |||
Abgasskandal erreicht Wohnmobilbranche
In den Mittelpunkt des Abgasskandals geraten nunmehr diverse Wohnmobile und Fahrzeuge von Fiat und Iveco.
In Deutschland sind voraussichtlich mehr als 200.000 Wohnmobile und Fahrzeuge von Fiat und Iveco von Abgasmanipulationen betroffen. Es haben bereits Durchsuchungen in mehreren Ländern stattgefunden. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt derzeit wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges gegen mehrere Verantwortliche der Autokonzerne Fiat Chrysler Automobiles N.V., Case New Holland Industrial N.V. u Iveco Magirus AG. Polizei und Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main haben Neuwagenkäufer und Tageszulassungskäufer der Marken Fiat, Jeep, Alfa Romeo und Iveco aufgefordert, sich als Zeugen zu melden.
In Verdacht stehen Motoren der Baujahre 2014 bis 2019. Betroffen sein sollen sowohl Fahrzeuge mit der Euro-Norm 5 als auch mit der Euro-Norm 6. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt insbesondere wegen folgender Motoren:
- 1,3 Liter Multijet
- 1,3 Liter 16V Multijet
- 1,6 Liter Multijet
- 1,6 Liter
- 2,0 Liter Multijet
- 2,0 Liter
- 2,2 Liter Multijet II
- 2,3 Liter
- 2,3 Liter Multijet
- 3,0 Liter.