Fiat-Abgasskandal

Mehrere Gutachten weisen bei Fahrzeugen von Fiat massiv überhöhte Abgaswerte auf. Nun läuft eine Prozesswelle gegen die betroffenen Hersteller. 

Allein in Deutschland sind voraussichtlich mehr als 200.000 Wohnmobile und Fahrzeuge mit Basisfahrzeugen der Hersteller Fiat und Iveco betroffen. Besonders Fahrzeuge mit Motoren der Baujahre 2014 bis 2019, die der Euro-Norm 5 bzw. 6 entsprechen sollen, stehen unter Verdacht.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges laufen.

Bei der Begutachtung des Basisfahrzeuges Fiat Ducato hat die Deutsche Umwelthilfe bereits mehrfach massiv überhöhte Abgaswerte konstatiert. 

Ähnlich wie beim VW-Abgasskandal besteht auch hier der Verdacht von Abgasmanipulationen durch illegale Abschalteinrichtungen. Derartige Abschalteinrichtungen sorgen dafür, dass die Grenzwerte für den Stickstoffdioxidausstoß nur auf dem Prüfstand eingehalten werden, während im normalen Betrieb des Fahrzeuges auf der Straße die Abgasreinigung weitgehend abgeschaltet wird. 

Somit würde dieses Wohnmobil nicht einmal die Grenzwerte einer Euro-Nom 0 einhalten, so der Sachverständige Dr. Axel Friedrich in Bezug auf ein begutachtetes Wohnmobil, das der Euro-Norm 6 entsprechen soll.

Die Prozesse gegen die Hersteller dauern an. Sollten die Gerichte eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung des jeweiligen Herstellers bejahen, können die Käufer der Fahrzeuge erheblichen Schadensersatz für sich beanspruchen.

In einigen Verfahren haben verschiedene Landgerichte, einschließlich des Landgerichts Oldenburg, auf Basis eingereichter Klageschriften Versäumnisurteile gegen die Hersteller erlassen.

Betroffenen Käufern ist anzuraten, eine anwaltliche Beratung zur Prüfung von Schadensersatzansprüchen in Anspruch zu nehmen.